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Hamburg, 24.04.2015
Smartwatch UX: 7 Regeln für bessere Apps
Eine Smartwatch ist
kein Smartphone.
2
Was gehört auf eine
Smartwatch und was nicht?
3
Was ist gute User Experience
auf einer Smartwatch?
4
Und wie wird eine gute User Experience
auf einer Smartwatch erschaffen?
5
Unsere sieben Regeln:
6
„Nur Inhalte, die weniger als fünf Sekunden
dauern, sind potenziell auf der Uhr interessant.“
THORSTEN JONAS, KREATION CELLULAR
1. Gestalte für den Augenblick
7
• Stelle sicher, dass die Interaktion mit der
Watch maximal fünf Sekunden dauert.
• Verwende Icons und präzise Texte.
• Drucke und teste die Screens auf
Papierprototypen, um ein Gefühl für
Größe und Lesbarkeit zu bekommen.
1. Gestalte für den Augenblick
Smartwatches werden oft aus dem Augenwinkel wahrgenommen
und genutzt. Die Informationen müssen für diesen Augenblick der
Wahrnehmung und Interaktion gestaltet sein.
8
Tipps
Best practice: 

Onefootball
„Niemand will während seines Mittagsschlafs
von Emails geweckt werden, von seinem Wecker
jedoch schon.“
LASSE SCHÖLKOPF, KREATION CELLULAR
2. Kontext ist King
9
2. Kontext ist King
Die richtige Information zur richtigen Zeit bereichert die Situation.
Genauso geht die wichtigste Information im falschen Moment ganz
unter oder stört sogar.
10
Tipps
• Überlege, welche Situationen durch die
App bereichert oder vereinfacht werden.
• Nutze alle neuen Watch-Sensoren und
Datenquellen, um den Kontext zu
bestimmen.
• Verwende den Kontext als Anlass für
Notifications.
Best practice: 

GMail
„Eine Uhr kann ich nicht ablegen, also ist das
Ignorieren von Push kaum möglich. Es bleibt
(nur) das Löschen der App.“
JÖRN SIEDENTOPP, KREATION CELLULAR
3. Respektiere die Privatsphäre
11
3. Respektiere die Privatsphäre
Eine Smartwatch ist stets präsent. Sie wird den gesamten Tag am
Körper getragen, und geht daher eine enge physische und
emotionale Bindung mit dem Träger ein.
12
Tipps
• Respektiere die Privatsphäre des Trägers,
und informiere ihn nur wenn angebracht
mit Sound / Vibration.
• Weniger ist mehr: Gehe mit Notifications
noch sensibler um als in einer
Smartphone App.
Best practice: 

Android Wear
4. Erspare den Griff zum Handy
„Den meisten Mehrwert bieten Apps, die keine
Teasertexte, sondern eine direkte Information
zeigen.“
GUNNAR HAMM, KREATION CELLULAR
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14
Tipps
4. Erspare den Griff zum Handy
In vielen Situationen ist die Nutzung des Smartphones mit einer
Anstrengung verbunden, denn es muss zunächst aus der Tasche
geholt werden: Zum Beispiel beim Beantworten von Nachrichten
oder dem Bezahlen via NFC beim Einkauf.
• Ermögliche eine einfache Reaktion mit
Antwortvorschlägen.
• Gib die Möglichkeit, Notifications
abzuarbeiten: Später zeigen, löschen …
• Zeige genügend Informationen, damit der
Nutzer bewerten kann, ob sich der Griff
zum Smartphone lohnt.
Best practice: 

Apple Passbook
15
„Auf einem Smartphone sind Eingaben schon
anstrengend — auf einer Smartwatch
überfordern sie.“
GÜNTHER LAMPRECHT, DEVELOPMENT CELLULAR
5. Verzichte auf Eingaben
16
5. Verzichte auf Eingaben
Eine Smartwatch ist primär ein externes Display des Smartphones.
Die Abmessungen sind nicht auf mehr als die Eingabe von einfachen
Gesten (Swipe, Tap) ausgelegt.
Tipps
• Biete Eingaben nur optional an.
• Vermeide Freitexteingaben durch
Vorlagen.
• Ist ein Freitext nötig, ist Sprache die
einzige Wahl.
• Wechsle für längere Interaktionsflows auf
das Smartphone.
Best practice: 

Apple Nachrichten
6. Weniger ist mehr
„Die Versuchung, möglichst viele Funktionen
und Informationen auf die Watch zu
bekommen, ist groß.“
TATIANA RYBNIKOVA, DEVELOPMENT CELLULAR
17
18
6. Weniger ist mehr
In Desktop-Tools wirken die kleinen Displays der Uhren viel größer
als am Handgelenk. Dies verleitet zu einer falschen Einschätzung, die
schnell unbrauchbare Entwürfe entstehen lässt.
Tipps
• Viele Funktionen bedeuten viele
Interaktionen – dafür ist das Smartphone
viel besser.
• Versuche nur einen Usecase perfekt zu
erfüllen.
• Teste frühzeitig auf (Papier-)Prototypen
Best practice: 

Finde mein Smartphone
7. Erweitere die Phone App
„Nutze die Stärken der Smartwatch, um einen
Mehrwert zu bieten. Bei der Apple Watch sollte
der Fokus auf Glances und Notifications liegen!“
SVEN JANSEN, DEVELOPMENT CELLULAR
19
20
Tipps
7. Erweitere die Phone App
Nutze den Kontext um mit einem kurzen Blick aufs Handgelenk
gezielt zu Informieren: beispielsweise „Wie viel Zeit ist noch bis zum
Boarding und wie lang brauche ich zum Gate?“

Durch das dauerhafte Tragen am Handgelenk bieten Smartwatches
darüber hinaus mehr und genauere Sensorendaten.
• Überlege, wie die Phone App sinnvoll
erweitert werden kann.
• Erweitere die Smartphone App mit den
neuen, genaueren Daten.
• Nutze den Kontext, als Stärke der
Smartwatch.
Best practice: 

Lufthansa
Das bedeutet für uns ganz selbstverständlich:
Kopiere niemals einfach den
Umfang und die Funktionen
einer Smartphone App.
21
22
CELLULAR Hamburg
Große Elbstraße 39
22767 Hamburg
Germany
CELLULAR Austria
Hermanngasse 18
1070 Wien
Austria
Fin
Credits:
Apple Watch Mockups by Meng To, Apple Watch Product Photos by Apple
Thorsten Jonas
Head of Concept
tjonas@cellular.de
Jörn Siedentopp
Senior Konzepter
Lasse Schölkopf
Junior Konzepter
Jakob Stecher
Junior Konzepter

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Apple Watch / Smartwatch UX: 7 Regeln für bessere Apps

  • 1. Hamburg, 24.04.2015 Smartwatch UX: 7 Regeln für bessere Apps
  • 2. Eine Smartwatch ist kein Smartphone. 2
  • 3. Was gehört auf eine Smartwatch und was nicht? 3
  • 4. Was ist gute User Experience auf einer Smartwatch? 4
  • 5. Und wie wird eine gute User Experience auf einer Smartwatch erschaffen? 5
  • 7. „Nur Inhalte, die weniger als fünf Sekunden dauern, sind potenziell auf der Uhr interessant.“ THORSTEN JONAS, KREATION CELLULAR 1. Gestalte für den Augenblick 7
  • 8. • Stelle sicher, dass die Interaktion mit der Watch maximal fünf Sekunden dauert. • Verwende Icons und präzise Texte. • Drucke und teste die Screens auf Papierprototypen, um ein Gefühl für Größe und Lesbarkeit zu bekommen. 1. Gestalte für den Augenblick Smartwatches werden oft aus dem Augenwinkel wahrgenommen und genutzt. Die Informationen müssen für diesen Augenblick der Wahrnehmung und Interaktion gestaltet sein. 8 Tipps Best practice: 
 Onefootball
  • 9. „Niemand will während seines Mittagsschlafs von Emails geweckt werden, von seinem Wecker jedoch schon.“ LASSE SCHÖLKOPF, KREATION CELLULAR 2. Kontext ist King 9
  • 10. 2. Kontext ist King Die richtige Information zur richtigen Zeit bereichert die Situation. Genauso geht die wichtigste Information im falschen Moment ganz unter oder stört sogar. 10 Tipps • Überlege, welche Situationen durch die App bereichert oder vereinfacht werden. • Nutze alle neuen Watch-Sensoren und Datenquellen, um den Kontext zu bestimmen. • Verwende den Kontext als Anlass für Notifications. Best practice: 
 GMail
  • 11. „Eine Uhr kann ich nicht ablegen, also ist das Ignorieren von Push kaum möglich. Es bleibt (nur) das Löschen der App.“ JÖRN SIEDENTOPP, KREATION CELLULAR 3. Respektiere die Privatsphäre 11
  • 12. 3. Respektiere die Privatsphäre Eine Smartwatch ist stets präsent. Sie wird den gesamten Tag am Körper getragen, und geht daher eine enge physische und emotionale Bindung mit dem Träger ein. 12 Tipps • Respektiere die Privatsphäre des Trägers, und informiere ihn nur wenn angebracht mit Sound / Vibration. • Weniger ist mehr: Gehe mit Notifications noch sensibler um als in einer Smartphone App. Best practice: 
 Android Wear
  • 13. 4. Erspare den Griff zum Handy „Den meisten Mehrwert bieten Apps, die keine Teasertexte, sondern eine direkte Information zeigen.“ GUNNAR HAMM, KREATION CELLULAR 13
  • 14. 14 Tipps 4. Erspare den Griff zum Handy In vielen Situationen ist die Nutzung des Smartphones mit einer Anstrengung verbunden, denn es muss zunächst aus der Tasche geholt werden: Zum Beispiel beim Beantworten von Nachrichten oder dem Bezahlen via NFC beim Einkauf. • Ermögliche eine einfache Reaktion mit Antwortvorschlägen. • Gib die Möglichkeit, Notifications abzuarbeiten: Später zeigen, löschen … • Zeige genügend Informationen, damit der Nutzer bewerten kann, ob sich der Griff zum Smartphone lohnt. Best practice: 
 Apple Passbook
  • 15. 15 „Auf einem Smartphone sind Eingaben schon anstrengend — auf einer Smartwatch überfordern sie.“ GÜNTHER LAMPRECHT, DEVELOPMENT CELLULAR 5. Verzichte auf Eingaben
  • 16. 16 5. Verzichte auf Eingaben Eine Smartwatch ist primär ein externes Display des Smartphones. Die Abmessungen sind nicht auf mehr als die Eingabe von einfachen Gesten (Swipe, Tap) ausgelegt. Tipps • Biete Eingaben nur optional an. • Vermeide Freitexteingaben durch Vorlagen. • Ist ein Freitext nötig, ist Sprache die einzige Wahl. • Wechsle für längere Interaktionsflows auf das Smartphone. Best practice: 
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  • 17. 6. Weniger ist mehr „Die Versuchung, möglichst viele Funktionen und Informationen auf die Watch zu bekommen, ist groß.“ TATIANA RYBNIKOVA, DEVELOPMENT CELLULAR 17
  • 18. 18 6. Weniger ist mehr In Desktop-Tools wirken die kleinen Displays der Uhren viel größer als am Handgelenk. Dies verleitet zu einer falschen Einschätzung, die schnell unbrauchbare Entwürfe entstehen lässt. Tipps • Viele Funktionen bedeuten viele Interaktionen – dafür ist das Smartphone viel besser. • Versuche nur einen Usecase perfekt zu erfüllen. • Teste frühzeitig auf (Papier-)Prototypen Best practice: 
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  • 19. 7. Erweitere die Phone App „Nutze die Stärken der Smartwatch, um einen Mehrwert zu bieten. Bei der Apple Watch sollte der Fokus auf Glances und Notifications liegen!“ SVEN JANSEN, DEVELOPMENT CELLULAR 19
  • 20. 20 Tipps 7. Erweitere die Phone App Nutze den Kontext um mit einem kurzen Blick aufs Handgelenk gezielt zu Informieren: beispielsweise „Wie viel Zeit ist noch bis zum Boarding und wie lang brauche ich zum Gate?“
 Durch das dauerhafte Tragen am Handgelenk bieten Smartwatches darüber hinaus mehr und genauere Sensorendaten. • Überlege, wie die Phone App sinnvoll erweitert werden kann. • Erweitere die Smartphone App mit den neuen, genaueren Daten. • Nutze den Kontext, als Stärke der Smartwatch. Best practice: 
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  • 21. Das bedeutet für uns ganz selbstverständlich: Kopiere niemals einfach den Umfang und die Funktionen einer Smartphone App. 21
  • 22. 22 CELLULAR Hamburg Große Elbstraße 39 22767 Hamburg Germany CELLULAR Austria Hermanngasse 18 1070 Wien Austria Fin Credits: Apple Watch Mockups by Meng To, Apple Watch Product Photos by Apple Thorsten Jonas Head of Concept tjonas@cellular.de Jörn Siedentopp Senior Konzepter Lasse Schölkopf Junior Konzepter Jakob Stecher Junior Konzepter