NEO15-Session von Professor Lutz Becker Ist für die Next Economy (einschließlich Industrie 4.0) eine offene, partizipative, branchenunabhängige Mehrzweck-Plattform nach Linux-Prinzipien sinnvoll und machbar?
Dazu die Fragestellungen: Was sind Plattformen? Welche wirtschaftliche Rolle spielen sie? Was macht offene und geschlossene „Welten“ aus? Welche Rahmenbedingungen sind relevant/müssen erfüllt werden? Wer könnte partizipieren? Könnte man die Partizipation nach Linux, Wikipedia-Prinzipien organisatorisch gestalten? Was wären die politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für ein solches Projekt?
Linux-Prinzipien für die Netzökonomie #NEO15 Session
1. „Linux-Prinzipien“ für die Netzökonomie?
Kultur, Gesellschaft und Ökonomie in der
digitalen Transformation
Prof. Dr. Lutz Becker - #NEO 15 Next Economy Open. 11/2015
2. „Verlangen Sie von mir keine klare und
definitive Antwort, denn ich vertraue
Ihnen hier Gedanken an, die noch im
Werden sind.“
Umberto Eco
(Der Friedhof in Prag)
Lutz Becker, 2015
6. Konvergenz
Emergenz Transformation
Next Economy
App-Economy
Industry4.0
Platform
Autonomous Systems
New Work
3D-Printing
Robotics
Energy Transformation
Decentralization
Big Data
Biotech
Smart Home
New Mobility
Smart City
?
End of Work
Sharing
Internet of Things
Bio-Printing
Digital Capitalism
Digital Currency
Digital Unemployment
Human Enhancement
Inclusive Technology
Paradigmen der digitalen Transformation
Lutz Becker, 2015
7. Rock, R./Rosenthal, K. (1986) Marketing=Philosophie; Frankfurt/M./Bern/
New York (Peter Lang): 203
„Die Informationswirtschaft ist der
pointierteste Ausdruck der
ökonomischen
Entwicklungsgeschichte, die sich
jetzt allerdings in ihrem Fortschreiten
zu radikalisieren scheint.“
Lutz Becker, 2015
8. 1784 1870
Kraft
Mechanischer
Webstuhl
1969
Prozess
Erstes Fließband
(Schlachthof, Cincinnati)
+
Logik
Erstes programmierbarer
Microcontroller
+
Technologische
Vollendung der
sich selbst
bezweckenden
Kapitalbewegung?
=
Kommunikation
+
Netscape
1989 2004/7 2015
Das erste
selbstfahrende
Auto durchquert die USA
Autonomie
+ Apps
(iPhone)Adaptivität
+
Facebook
Rationalisierung
Lutz Becker, 2015
Lutz Becker, 2015
17. Martin Schumacher (2015): 6 unangenehme Wahrheiten über den angeblich
erfolgreichen Tourismus-Sommer; http://wirtschaftsblatt.at/home/meinung/
gastkommentare/4793183/6-unangenehme-Wahrheiten-uber-den-angeblich-
erfolgreichen (02.11.15)
„Die eigentlichen Gewinner im Tourismus
heißen heute Booking oder Google, nicht
„Goldener Ochs“ oder „Alte Post“. Die
Vertriebsprovisionen liegen mittlerweile bei
15 bis 35 Prozent der Preise und fressen
jeden Reinvestitionsspielraum der
Betriebe auf, die damit längst ihr
elementarstes Gut, die Preissouveränität
verloren haben.“
Lutz Becker, 2015
18. "Uber übt maximale
Kontrolle aus, zu
minimalen Kosten.
(…) Unser Land
braucht kein
Unternehmen, dessen
Geschäftsmodell nur
funktioniert, wenn es
seine Mitarbeiter
ausbeutet und
Gesetze bricht."
Shannon Liss-Riordan,
Arbeitsrechtlerin
klagt gegen Uber
http://m.welt.de/print/wams/wirtschaft/article148287580/Sie-nennen-sie-Pitbull.html (04.11.15)
Lutz Becker, 2015
19. Freiburger Thesen zur Gesellschaftspolitik
der Freien Demokratischen Partei - Beschlossen auf dem Bundesparteitag
in Freiburg vom 25./27. Oktober 1971
„Die Tendenzen zur Akkumulation des
privaten Kapitals, (…) sind einem über
Gewinnstreben und Marktnachfrage gesteuerten
Wirtschaftssystem ebenso eigentümlich, wie die
Tendenzen zur Konzentration des privaten
Eigentums an den Produktionsmitteln. Sie sind
die Kehrseite der durch eben diese
Mechanismen gesicherten Leistungsfähigkeit
eines solchen Wirtschaftssystems.“
Lutz Becker, 2015
20. Friedrich Albert Lange, 1866
„Da die Lehre von der Harmonie der
Interessen falsch ist, da das Prinzip des
Egoismus das soziale Gleichgewicht und
damit die Basis aller Sittlichkeit
vernichtet, so kann es auch für die
Volkswirtschaft nur eine vorübergehende
Bedeutung haben, deren Zeit vielleicht
schon jetzt vorüber ist.“
Lange, F. A. (1866:2008): Geschichte des Materialismus und Kritik seiner Bedeutung in der Gegenwart; Reprint der 9. Aufl. von 1919: Norderstedt (BoD)
21. Kapital
Kunden
Rechte
Gridlocks - The Tragedy of the
Anticommons?
Lutz Becker, 2015
in Anlehnung an: Heller, M. (2008): Gridlock Economy - How Too Much Ownership Wrecks Markets, Stops Innovation, and Costs Lives; New York (Basic Books)
23. „For how could there be social
catastrophe where there was
undoubtedly economic
improvement?“
Karl Polanyi (1944): 157
Polanyi, K. (1990). The Great Transformation. The Political and Economic Origins of our Time. New York: Farrar & Rinehart.
Lutz Becker, 2015
24. Self-Protection
of Society
Self-Regulation of
the Market
Polanyi, K. (1990). The Great Transformation. The Political and Economic Origins of our Time. New York: Farrar & Rinehart.
Lutz Becker, 2015
„double movement“
Karl Polanyi, 1944
25. Douglas North, 1990: 3
„Institutions are the rules
of the game in a society
or, more formally, are the
humanly devised
constraints that shape
human interaction.“
North, D.C. (1990). Institutions, Institutional Change, and Economic Performance. Cambridge University Press, New York.
Lutz Becker, 2015
31. „Strategien sind kulturelle
Angebote an unsere
Gesellschaft“
(Reinhard Pfriem)
Pfriem, R. (2011); Unternehmensstrategien - Ein kulturalistischer Zugang zum Strategischen Management; 2.:Marburg
(Metropolis)Bildquellen: de.wikipedia.org Lutz Becker, 2015
32. „The business of a
business is to make
business“
(Milton Friedman
zugeschrieben, typisch:
„Palo Alto Capitalism“)
Nichtliquidation der
Organisation als
Unternehmenszweck
(Primat der
Bestandssicherung unter
wechselnden
Umweltbedingungen)
Gute Leben:
Unternehmenszweck ist
die Allokation von Gütern
an Märkten mit dem Ziel,
die
gesamtgesellschaftliche
Wohlfahrt zu steigern
(Soziale Marktwirtschaft)
Neoliberale
Perspektive
Ökonomische
Nachhaltigkeit
Gesellschaftliche
Perspektive
Lutz Becker, 2014
34. Werner Kroeber-Riel (1972): 127
„Der Spielraum für ein selbständiges
Entscheiden, das der Verwirklichung der
eigenen Wertvorstellungen dient, wird eingeengt
oder die Wertvorstellungen werden kommerziell
erfolgversprechenden Wertvorstellungen
angepaßt. Nun ist die Freiheit des Menschen
stets nur eine manipulierte Freiheit des durch
seine Mitmenschen konditionieren
(abgerichteten) Menschen.“
Kroeber-Riel, W. (1972): Über die Schönfärberei in der Werbelehre - faktische und normative Aspekte der menschlichen Verhaltenssteuerung; in: WiSt: 127-129
Lutz Becker, 2015
37. 1.Was bedeutet gutes Leben in der Next
Economy/Next Society?
2.Wie schaffen wir resiliente sozio-ökonomische
Strukturen?
3.Wie vermeiden wir neue Abhängigkeiten?
4.Wie müssen wir die Transformationsprozesse
als solche gestalten?
38. V Volatiliy
U Uncertainty
C Complexity
A Ambiguity
Wicked
Problems
Becker, L. (1993); Früherkennungs- und Reagibilitätsmanagement: Silberstreifen am Horizont; in: Gablers Magazin Nr. 8, Becker, L. (2011); Vor der nächsten Revolution; in: Harvard Business Manager 11/2011 [online: http://
www.harvardbusinessmanager.de/blogs/artikel/a-796586.html (09.11.11)] ; Becker, L./Montiel Alafont, F. J. (2015): Warum in transkulturellen Projekten das wahre Leben tobt; in: Becker, L./Gora, W./Wagner, R.; Interkulturelle Projektmanagement,
Düsseldorf (Symposion); siehe auch: Rittel, H./Webber, M. (1973): Dilemmas in a General Theory of Planning; in: Policy Science 4: 155-169; Tomkinson, B. (2013): Wicked problems as a tool for learning; in: Peltola, S. (ed.): Wicked World – The spirit of
wicked problems in the field of higher education; Kotka (Kymemlaasko University of Applied Sciences Series B research and reports. No: 107): 21-33
Prof.Dr.LutzBecker,2015
„Probleme, für die sich ausschließende Kategorien
wie richtig oder falsch nicht gelten, sondern deren
Lösungsmöglichkeiten irgendwo zwischen gut und
böse, gerecht und ungerecht oder angemessen und
unangemessen changieren.“
Lutz Becker, 2015