The Work Ahead in Intelligent Automation: Coping with Complexity in a Post-Pa...
Die digitale Bildforensik
1. Picture manipulation Inspector
Die digitale Bildforensik
BPM | Mai 2013
• PMI
Welche Fotos sind noch vertrauens-
würdig?
Digitale Fotografie hat die herkömmliche Fotogra-
fie in praktisch allen Gebieten ersetzt. Durch die
große Verbreitung von Digitalkameras und Fo-
to-Handys war es noch nie so einfach wie heute,
Bilder zu erstellen und zu verbreiten.
Eine Vielzahl von einfach zu bedienenden Pro-
grammen schafft zudem unbegrenzte Möglichkei-
ten der weiteren Bildbearbeitung.
In vielen Bereichen werden Glaubwürdigkeit und
Authentizität von Berichten und Gutachten durch
Fotografien unterstrichen. Bilder werden als Nach-
weis für Zahlungen, Reklamationen und Scha-
densdokumentationen genutzt.
Die Mitarbeiter von Fotoagenturen, Bildredaktio-
nen aber auch Ermittlungsbehörden, Reklamati-
onsabteilungen und Gutachter müssen dabei auf
ihr Gespür und akribische Prüfung vertrauen, um
die Echtheit und Authentizität der Belege abzusi-
chern.
Geht dies in hohe Stückzahlen, ist eine manuelle
Prüfung jedoch nicht mehr ausreichend zu hand-
haben.
Bildmanipulationen technisch erkennen
Methoden der Bildforensik können nicht die Fra-
ge beantworten, ob es sich bei einem Bild um eine
Fälschung handelt. Sie können aber objektiv fest-
stellen, ob ein Bild bearbeitet wurde.
Um Fälschungen als solche erkennen zu können,
muss zunächst klar sein, was unter einer Fäl-
schung zu verstehen ist. Zentrale Frage ist dabei,
welche inhaltsverändernden Operationen erlaubt
sind.
Für die Prüfung der Authentizität eines Bildes
wird SMDTP Technologie eingesetzt, wobei die
Bilddaten hinsichtlich zweier Merkmale überprüft
werden: der Bildursprung einerseits sowie der
Nachweis der Existenz von Bildbearbeitungs-Ope-
rationen andererseits.
Eine Manipulation kann schon durch die Wahl des
passenden Bildausschnittes erfolgen, wenn we-
sentliche Teile des Gesamtzusammenhangs weg-
gelassen werden. Diese Auswahl trifft bereits der
Fotograf bei der Entstehung. Nachfolgende Bear-
beiter „verändern“ das Bild ebenso nicht, wenn sie
Teile davon abschneiden.
Diese grundlegende Auswahl kann weder manu-
ell noch mit der Bildforensik festgestellt werden.
Jedoch kann für die Bearbeitungen Regeln festle-
gen, innerhalb derer ein Bild als authentisch defi-
niert werden kann.
2. Festlegen von Regeln –
der Schritt zur Fraud-Prävention
Erst die Definition von Richtlinien für den Umgang
mit Bildbearbeitungen stellt die bildforensische
Untersuchung mit dem Picture Manipulation In-
spector auf eine feste Basis. Bildmanipulation im
Sinne einer Fraud-Prävention können damit im
Unternehmen festgestellt, Qualität und Authen-
tizität der Dokumente unterstrichen werden und
das Unternehmen glaubwürdig repräsentieren.
Was ist Bildmanipulation?
Keine Bildmanipulation im Sinne von „Fraud“
• „Editing“
Vergrößern/Verkleinern/Ausschneiden
eines Bildes
Tonwertkorrekturen
Formatkonvertierung
Bildmanipulation im Sinne von „Fraud“
• „Painting“
Bildausschnitte
entfernen/verändern/hinzufügen
Automatisierte Cognizant Solutions Bildforensik:
Kombinatorik verschiedener algorithmischer Ver-
fahrensweisen und selbstlernende Datenbank.
Bildursprung bestimmen
Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob ein vorlie-
gendes Bild vollständig an einem Computer ge-
neriert wurde oder mittels eines Sensors in der
realen Welt aufgenommen wurde. Bildmanipula-
tionen können sich nur auf Bilder beziehen, die
nicht der Phantasie eines Urhebers entsprungen
sind, sondern Ausschnitte mittels Eingabegeräte
(vorrangig Digitalkameras) der realen Welt doku-
mentieren.
Die Charakteristiken des Bildeingabegeräts ent-
stehen dabei durch den Sensor, der mit seinen ein-
zelnen einzigartigen Elementen einen typischen
Fingerabdruck, das „Rauschen“ eines Bildes er-
zeugt. Damit lassen sich die Bilder des vorliegen-
den Geräts von den Bildern anderer Geräte zuver-
lässig unterscheiden. Geräteklasse, Gerätemodell
und spezifisches Aufnahmegerät lassen sich da-
mit zuordnen.
Eine solche Ursprungsidentifikation bietet einen
weiteren Vorteil. Lassen sich die zu erwartenden
Merkmale nicht (konsistent) im Bild nachweisen,
kann dies als erster Hinweis für eine Manipulation
aufgefasst werden.
BPM 2
Cognizant Solutions
Picture Manipulation Inspector