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Die unvermeidliche Transformation des Marketingmanagers zum Co-Leader l Achim Feige 1
„Ich werde auf Logogestaltung, die jährliche Kampagne, Pla-
kate und zuletzt Gewinnspiele auf Facebook reduziert. Meine
Funktion wird als Aufhübscher, Imagemacher und Verpackungs-
künstler gesehen. Der jährliche Dreh in Kapstadt und das Me-
gaevent bei der Formel 1 sind lange nicht alles...“ und so ähnlich
berichten immer mehr Marketingmanager aus Konzernen über
ihre wahrgenommene Alltags-Realität. Kein Wunder also, wenn
sie gerufen werden, wenn es an die Umsetzung geht. Viele Ma-
nager mussten in den vergangenen Jahren miterleben, wie ihre
Funktion als Marketingmanager sich völlig neuen Herausforde-
rungen stellen musste. Zum großen Teil ungewollt, da die Dyna-
mik nicht klar vorhersehbar war:
1. Abnehmende Markenbindung:
Die Markentreue nimmt durch zunehmende Transparenz, Ver-
gleichbarkeit und Verfügbarkeit ab. Nur Markenökosysteme, wie
z. B. Apple’s iWorld, mit echter Wertschätzung und Spitzenleis-
tung, binden Kunden. Keine Gewinnspiele. Marken und Mar-
ketingmanager brauchen hier zunehmend Einfluss auf die Pro-
duktgestaltung und die „produzierte“ Markenerfahrung anderer
Abteilungen wie Customer Care, Vertrieb, Produktion und HR.
2. TV, Print und Radio und ein wenig soziale Medien rei-
chen nicht mehr:
Die dramatische Zunahme der Kommunikationsmöglichkeiten
durch die Digitalisierung wie z. B. das Second Screen Phäno-
men, schafft neue Spielräume und eine zunehmende Geschwin-
digkeit der Kommunikation mit den Märkten. Diese neuen Mar-
kenkontaktpunkte müssen erkannt, abgestimmt und passend
gemanagt werden.
3. Budget-Rechtfertigungsdruck steigt:
Die Marketingbudgets werden zunehmend vom Management
hinterfragt und auf ihre Wirksamkeit und Effizienz überprüft. Das
Digitale bietet hier zunehmende Möglichkeiten, verengt aber
auch Spielräume für reine Werbe- oder Bekanntheitswerbung.
Harte, businessrelevante Kennzahlen wie erzieltes Preis-Pre-
mium, die echte Cross Selling-Rate und Net Promotor Score
ersetzen selbstbezügliche Kennzahlen, wie die Werbung „wirkt.“
4. Das Ende des „Imagefolders“:
Hohle Image Werbung ohne echte Leistungssubstanz wird
durchschaut und auf Verbraucherplattformen kommuniziert. Rei-
nes Image, ohne echte Spitzenleistung in der Produkterfahrung,
schadet mehr, als es hilft. Markenmanager müssen hier mehr
Einfluss auf Leistungserbringung gewinnen, wenn sie ihre Rolle
wirklich wirksam ausfüllen wollen
5. Neue Unübersichtlichkeit und Mobile first:
Das klassische passive Fernsehen verschwindet, on Demand,
Streaming, YouTube, Personalisierung auf Tablets und Smart-
phones sind zu nutzen und für die Mediaplanung einzusetzen.
6. Neues Spielfeld Soziale Medien:
Facebook, Twitter und Co wollen keine Produktbotschaften wie
TV. Vielmehr werden Marken dort zu Meinungsmachern, The-
mensetzern, Moderatoren, Dialogforen, Unterstützern, Platt-
formen der Kunden und deren Selbstdarstellung. Dieses „Ge-
schichtenerzählen“ muss gelernt werden.
7. BIG Data als Fluch und Segen:
Generierte Daten sind derart komplex, dass es darum geht, die
richtigen Daten zu sammeln und zu interpretieren. Wenige kön-
nen das bisher nutzen.
Die unvermeidliche Transformation des
Marketingmanagers zum Co-Leader
Abstract:
Galt Marketing stets der Strategie nachgelagerte operative
Kommunikationsfunktion, muss es bei komplexen Themen-
stellungen in Zeiten großer Transformationen immer näher an
den strategischen Entscheidungstisch, um die Zukunft mitzu-
gestalten. Das verlangt dem heutigen Marketingmanager eine
MengeanVeränderungundzusätzlicherQualifikationab,bietet
aber auch echte Wachstumschancen. Wie das gelingt und wie
die Zukunft dieser Rolle aussieht, lesen Sie hier im folgenden
Artikel.
Die unvermeidliche Transformation des Marketingmanagers zum Co-Leader l Achim Feige 2
8. CoCreation:
Kunden werden im digitalen Business mit ihren preisgegebenen
Informationen zu Produkten und wollen ihre Produkte selbst mit-
gestalten oder individualisieren.
9. Verlust der Kontrolle:
Monologe sind automatisch zu Dialogen geworden, und die
Kontrolle über Märkte und Marken hat sich nahezu aufgelöst.
Märkte sind nun endlich doch Gespräche und Marken deren Di-
alogforum. Das muss gelernt werden.
Soweit die wesentlichen Herausforderungen im Alltagsgeschäft.
Mit den Anforderungen von außen gehen darüberhinaus auch in-
nere organisationale Zwänge einher:
• Die Abteilungen und die Mitarbeiteranzahl verkleinern sich
bzw. werden an Wertschöpfungspartner (Externe Agenturen,
etc.) ausgelagert. Das bedeutet eine Vielzahl an Schnittstel-
len. Die Orchestrierung gleicht einem hohen Kraftaufwand.
• Der Kampf um die Budgettöpfe ist mehr als sportlich, und
Marketing braucht bessere Argumente als bisher mit reinen
Werbekennzahlen.
• Marketing braucht mehr Einfluss auf die leistungserstellenden
Bereiche und Produzenten der Kundenerfahrungen entlang
der „Costumer Journeys“, wie Vertrieb, Kundenservice, Pro-
duktgestaltung und HR als Back Bone für jegliches Führungs-
und Mitarbeiter-Verhalten.
• Die Kooperationsanforderungen zwischen zentralen, dezen-
tralen und globalen Abteilungen werden rasant erhöht. Wie
gelingt es, die neue Markenstrategie in 16 Ländern standardi-
siert und doch differenziert einzuführen?
• Die IT Infrastruktur stellt nicht die nötigen Ressourcen für die
Markt Digitalisierung zur Verfügung.
Marketing sucht Neuausrichtung
Marketingmanager müssen neue Perspektiven und Methoden
mit alten orchestrieren und bewegen sich dabei im Neuland. Sie
müssen sich und ihre Budgets rechtfertigen und brauchen mehr
Einfluss und Kollaboration auf und mit anderen Unternehmens-
Bereichen. Es gilt nicht nur, das Markenversprechen abzugeben,
Jobprofile, die eindeutig zwischen CMO und Marketingmanager
differenzieren, vorgefunden. Je nach Größe des Unternehmens
und Branche sind die Jobprofile schwerpunktmäßig operativ
verstanden, mit einer Verlinkung zur Unternehmensstrategie.
Deshalb benutzen wir in diesem Artikel den Begriff Marketing-
manager.
Marke als Leuchtturm des Wandels und Chance für die
Aufwertung des Marketingmanagers
Die große Transformation steht nach den HR, CIO Departments
nun auch in den Marketing-Abteilungen an. Die Essenz besteht
daraus, Marke als integratives strategisches Management und
Steuerungssystem zu erkennen. Es geht nicht um oberflächliche
Gestaltung oder Kampagnen-Management, sondern darum, die
Spitzenleistungen des Unternehmens zu Werten zu verdichten
und an allen Kontaktpunkten auszudrücken. Dann entsteht Wert
und Wertschätzung in Form einer höheren Preisbereitschaft in
Augen des Kunden und damit Wertschöpfung für das Unterneh-
men.
Nach innen ist die Marke ein Orientierungssystem, welches
Verhalten und Führung vereinfacht und Stolz verursacht, wenn
es eben etwas Besonderes ist, für diese Marke zu arbeiten. Mit
Marke so als übergreifendes Management und Führungssystem
verstanden, bekommt der Marketingmanager ein System und
eine Aufgabe in die Hand, welche über die Rollen des Aufhüb-
schers und Kommunikators hinausgeht. Marke als Führungssys-
tem legt die Haltung des Unternehmens innen wie außen fest.
Durch eine klare Positionierung verstehen und erleben Mitarbei-
ter und Kunden den Wert und Sinn der Produkte. Der Marketing-
manager wird dadurch zum Mitgestalter und Treiber des Wan-
dels von Unternehmen im 21. Jahrhundert. Daraus entstehen ein
komplett neues Anforderungsprofil und die Notwendigkeit und
Chance, seine Aufgaben und seinen Einflussneu zu definieren.
sondern auch für dessen Einhaltung an den Kontaktpunkten zu
sorgen. Zusätzlich brauchen sie mehr Einfluss in der Geschäfts-
leitung und dem Vorstand, die dem Marketing weitestgehend
zu wenig Aufmerksamkeit widmen. Getrieben von Finanzzielen,
SOX – und Regulations- und Governance-Themen stehen vor-
rangig strategische und ertragskritische Themen auf den Agen-
den der Vorstandssitzungen. Da Marketing eben vorrangig ad-
jutant gesehen wird, ist die Relevanz fälschlicherweise gering
eingestuft.
So entsteht geradezu die Unvermeidlichkeit, getriggert durch
externe und interne Notwendigkeiten einer Aufgaben- und Kom-
petenz-Expansion, von der stark ausführenden, prozesshaften
Aufgabe zu strategischen Stakeholder-Schwerpunkten über zu
gehen. Der Bedarf seitens der Marketingmanager ist da und nun
geht es darum, die verwaisten Rollen zu übernehmen. In selte-
nen Fällen haben wir in unserer Beratungstätigkeit klare reine
Die unvermeidliche Transformation des Marketingmanagers zum Co-Leader l Achim Feige 3
Unterstützer des Wandels:
Markenprozesse werden immer stärker werdende fundamenta-
le Veränderungsprozesse, die oft andere Change-Programme
orchestrieren und als übergeordneter Sinngeber jenseits der
Kosten und Prozessoptimierung bündeln, und die mit den Un-
ternehmenszielen abgestimmt und gesteuert werden müssen.
Innovationen sollen gleichzeitig mit Kostensenkungsprogram-
men und Reduktionen im gleichen Unternehmen durchgeführt
werden. Er baut über Markenbotschafter in jedem Bereich eine
starke markt- und kulturorientierte Changemaker Community auf
und steuert z. B. über Markenregeln und Prinzipien das Leben
der Markenwerte in den Teams und Abteilungen und prägt so die
interne gelebte Kultur und das Einhalten der Markenversprechen
entlang der gesamten Costumer Journey.
• Kompetenzfeld:
• Er kennt die Dynamiken des Wandels inner- und außerhalb
des Unternehmens, die in Wandelphasen entstehen. Er ver-
steht sich als Fahnenträger in turbulenten Zeiten durch Werte
und Markenbotschafter. Er versteht die Marke gemeinsam mit
seinen Partnern aus HR und Kommunikation, die Marke nach
innen zu den Mitarbeitern durch Vorleben, Tools des Internal
Brandings und Coachings zu übersetzen.
Operativer Marketingmanager:
Dies betrifft die Kernkompetenzen des angestammten Mar-
ketings. Der aktuelle Fokus liegt derzeit in der Integration von
Social Media nicht im Sinne eines weiteren Sendekanals, denn
als Ohr am Markt und neuer Geschäftszweig und als Storytel-
ling-Plattform für die gesamte Unternehmensführung, als Kun-
denakquise und Bindungsinstrument. Märkte werden wirklich
Wir sehen 4 Kernaufgaben für den CMO der Zukunft:
Strategischer Markenführer:
Der Marketingmanager als aktiver Teilnehmer und Gestalter in
unternehmensstrategischen Prozessen. Kraft der Marke be-
kommt er ein starkes Steuerungsinstrument für strategische
Entscheidungen an die Hand. Marke dient quasi als Plattform,
neue Produkte zu entwickeln oder eben systematisch neue
Marktsegmente zu erschließen. Ein unterschätztes Thema ist es,
die Markenwerte als Führungsinstrument zu nutzen und mit Füh-
rungsleitlinien und Markenregeln die Markenidee und ihre Werte
als Unternehmenswerte vorzuleben und dabei die Geschäfts-
führung zu unterstützen. Er kennt die großen gesellschaftlichen
Entwicklungen wie Big Data, Globalisierung, Demografie, etc.
Er kennt die Dynamik Culture eats Strategy for breakfast und
weiß, dass Marke gelebte Kultur ist und Marke nur von innen
nach außen funktioniert. Den finalen Beweis, wie sehr sich inter-
ne Kultur auf das Markenerlebnis auswirkt, lieferte der Executive
Searcher Spencer Stuart 2014 mit einer Umfrage bei 200 glo-
balen CMO’s. 60% der Befragten sind klar davon überzeugt,
dass interne Kultur sich wesentlich auf Markenerlebnis auswirkt.
Weitere 95% bestätigen, dass der CMO eine aktive Rolle in der
internen Kulturarbeit leisten soll.
• Kompetenzfeld:
• Hier benötigt der Marketingmanager Wissen um Strategie-
entwicklung jenseits von Produkten und Dienstleistungen.
Die Kenntnis von Geschäftsmodellen und strategischem Sze-
nario-Planning sind ihm ein Begriff. Neue Methoden der Inno-
vationsentwicklung, wie das Design Thinking und die „Blue
Ocean Strategie“, sind ihm bekannt. Aber auch Leadership
Basics sind notwendig, um diese neue Rolle zu verkörpern.
Expansives 4-Rollen-Kompetenzmodell Marketing Manager
Quelle: Brand Trust GmbH nach David Ulrich adaptiert
Die unvermeidliche Transformation des Marketingmanagers zum Co-Leader l Achim Feige 4
an den Markenkontaktpunkten bei den Kunden zum Strahlen zu
bringen. Die Veränderung ist zu messen und durch Markenkon-
taktpunkt Management steuerbar zu machen.
• Kompetenzfeld:
• Er weiß ob der Vorbildwirkung Bescheid und über das Lernen
am Modell-Prozess. Er weiß, wie an Markenkontaktpunkten
Momente der wahren Begegnung hergestellt und verbessert
werden können.
Persönliche Positionierung des Marketingmanagers neu
überdenken:
Die Chance für mehr Einfluss, Bedeutung und Gestaltungs-
kraft: Es liegt nun am Marketingmanager und an den Unterneh-
mensanforderungen, wo er seine Prioritäten setzt. Sicher ist in
jedem Fall, dass er derzeit große Chancen hat, neue verwaiste
Aspekte seiner Rolle anzugehen. Dazu benötigt er jenseits der
Fachlichkeit in den vier vorgestellten Disziplinen auch eigene
Positionierungskompetenz. Unabhängig, wie hoch der Stellen-
wert des Marketings im Unternehmen ist, geht es dem Manager
darum, gehört und seine Vorschläge als relevant empfunden und
realisiert zu werden. Um Glaubwürdigkeit im C-Level zu erlan-
gen, muss man die herrschenden Gesetzmäßigkeiten erfassen
und dementsprechend agieren.
• Durch eine umfassende Agenda und die Distanz zur Basis ist
ein Tiefgang bei Themen nicht immer möglich. Hier verlässt
man sich auf den Marketingmanager und dessen glaubwürdi-
ge Aufbereitung. Der Vorstand spürt und erkennt die Expertise
und erhält mehrere Lösungen mit einer Empfehlung angebo-
ten.
• Die Fülle an widersprüchlichen und vor allem umfassenden
Daten, zwingt Executives Entscheidungen unter Zeitdruck mit
Gespräche und der Markenmanager deren Moderator und The-
mensetzer. Darüber hinaus erweitert sich in vielen Fällen das
Marketing heraus aus der engen Kommunikator und Werberrolle
hin zur konkreten Beeinflussung und Gestaltung der klassischen
5 Marketing P’s . Dies ist zwar schon seit 25 Jahren in der The-
orie so üblich, doch in der Realität ist es noch nicht der Fall.
Marketing und Markenmanager geben nicht nur die Versprechen
ab, sondern sorgen auch dafür, dass sie eingehalten werden.
• Kompetenzfeld:
• Methodenvielfalt im Kern Marketing, Tiefenkenntnis von digi-
talen Business Modellen, und Best in class Erfahrungen sind
hier notwendig. Eine experimentale Lust im Ausprobieren der
sozialen Medien, Storytelling und Abgabe der Kontrolle an die
Kunden werden hier notwendig.
Performance Coach:
Führungs-und Vorbild-Qualität tragen in einem sehr hohen Maß
zur Veränderung bei. Vorleben ist keine Selbstverständlichkeit
und verlangt den Peers und Leitungs-Gremien Auseinanderset-
zung mit der Materie Marke ab. Jenseits der Werbemittel und Co
ist die Marke innen mit einer Markenbotschafter Community und
unvollständigen Daten zu fällen. Hier vermittelt der Marketing-
manager Sicherheit, in dem er Komplexität reduziert.
• Vorstandsteams wissen, dass Komplexität nur im Team gelöst
werden kann. Dennoch herrscht immer, aufgrund starker Al-
pha-Ausprägung, das Prinzip der Konkurrenz. Jeder Vorstand
ist bestrebt, die besten Ergebnisse mit seinen eigenen direct
reports zu erzielen. Als Marketingmanager arbeiten Sie für den
Fachvorstand, aber auch für das gesamte Board, deshalb ist
ein Buy In der Vorstandskollegen von Vorteil.
• Vorstandsteams arbeiten im Spannungsfeld zwischen Primär-
und Sekundärloyalität. Sie sind für das Gesamtunternehmen
verantwortlich, wie auch für ihren Fachbereich. Der Marke-
tingmanager lernt so zu denken und in dieser Doppellogik zu
argumentieren und zu handeln.
• Ständige Veränderungen, Krisen und Konflikte halten Boards
unter Druck. Positive Nachrichten sind rar. Anerkennung und
Motivation halten sich in Grenzen. Der Marketingmanager hat
oft traditionsgemäß die Rolle des „Freigeists“. Sie bringen As-
pekte dazu ein, und sei es nur in der Form der Präsentation.
Die Kernfragen zur persönlichen Positionierung lauten:
Durch die reflektierte Auseinandersetzung mit den vier Aspek-
ten, deren zunehmende Verkörperung, dem Erkennen, dass Mar-
ke ein übergeordnetes Managementsystem und Steuerungsin-
strument im Wandel ist, wird der CMO zum CINO, zum Chief
Influence Officer.
Über BrandTrust
BrandTrust wurde 2003 gegründet und ist heute die führende
Managementberatung für wirksame Marken im deutschspra-
chigen Raum. Die Beraterteams begleiten Unternehmen bei
der Entwicklung und Umsetzung von regionalen und globalen
Markenstrategien mit dem Ziel, die Profitabilität und das Wachs-
tum ihrer Marken – und damit ihres Unternehmens – systema-
tisch und zukunftsorientiert zu erhöhen. Viele der Kunden sind
Unternehmen aus Fortune 500, DAX 30, M-DAX, ATX und
SMI in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Norditalien.
BrandTrust ist weltweit tätig und verfügt neben dem Sitz in Nürn-
berg und Wien über Repräsentanzen in Ljubljana und Zürich.
• Wie vermittle ich Themen vorausschauend und gleichzeitig
vertieft?
• Steige ich in C-Level- bzw. Vorgesetzten-Schuhe und an-
tizipiere ich die nächsten Fragen? Vor allem bei der Be-
schaffung von Budgetmitteln oder Personal?
• Vermittle ich verbal und schriftlich eindeutig, relevant und
verständlich?
• Positioniere ich mich als Teamplayer, der die Kraft des Mar-
ketingteams, aber auch den Schulterschluss zu anderen
Partnern im Unternehmen stark lebe?
Die unvermeidliche Transformation des Marketingmanagers zum Co-Leader l Achim Feige 5
Achim Feige ist der Top-Managementberater für zukunftsorien-
tierte Markenführung, Markenresilienz und Finanzmarkenspezi-
alist des Markenstrategieexperten BrandTrust. Als Experte für
markenzentrierte Unternehmensführung berät und inspiriert er
internationale Unternehmens- und Markenführer, attraktive und
außergewöhnliche Marken zu kreieren und profitabel in die Zu-
kunft zu führen. Mit fesselnden Reden, in kreativen Workshops
mit Führungskräften und in intensiven Beratungsprozessen hebt
Feige Unternehmen und Marken auf ein höheres Level von Exzel-
lenz und Rentabilität. In ganz Europa ist Achim Feige, der avant-
gardistische Vor- und Querdenker, ein viel gefragter Redner und
Seminarleiter zu den Themen strategische Markenführung, an-
gewandtes Zukunftswissen und Businessmodelle der Zukunft.
Achim Feige hat mit seinem Team den BrandTrust Resilienzin-
dex entwickelt, der Unternehmenslenkern und -führern Hand-
lungsfelder – vor allem für Krisenzeiten –aufzeigt, um die eigene
Marke widerstandsfähig gegen Veränderungen am Markt zu ma-
chen. Eine resiliente Marke hat in Zeiten des Wandels die Kraft,
sich aus der Preisspirale herauszubewegen und sich nachhaltig
auf die neuen Marktbedingungen einzustellen. Achim Feige kann
durch den BrandTrust Resilienzindex die Handlungsfelder hier-
für exakt aufzeigen und den Anstoß zu Veränderungen geben.
Über den Autor
Achim Feige
Partner Brand Trust GmbH
Zukunftsspezialist und Finanzmarkenexperte,
Vordenker im Bereich Nachhaltigkeit
Brand Trust GmbH
Standort Wien:
Lugeck 7/2/39
1010 Wien
Weitere Informationen zu BrandTrust finden Sie unter
www.brand-trust.de
Achim Feige
T +43 (0) 1890 2018
achim.feige@brand-trust.de

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Die unvermeidliche Transformation des Marketingmanagers zum Co-Leader

  • 1. Die unvermeidliche Transformation des Marketingmanagers zum Co-Leader l Achim Feige 1 „Ich werde auf Logogestaltung, die jährliche Kampagne, Pla- kate und zuletzt Gewinnspiele auf Facebook reduziert. Meine Funktion wird als Aufhübscher, Imagemacher und Verpackungs- künstler gesehen. Der jährliche Dreh in Kapstadt und das Me- gaevent bei der Formel 1 sind lange nicht alles...“ und so ähnlich berichten immer mehr Marketingmanager aus Konzernen über ihre wahrgenommene Alltags-Realität. Kein Wunder also, wenn sie gerufen werden, wenn es an die Umsetzung geht. Viele Ma- nager mussten in den vergangenen Jahren miterleben, wie ihre Funktion als Marketingmanager sich völlig neuen Herausforde- rungen stellen musste. Zum großen Teil ungewollt, da die Dyna- mik nicht klar vorhersehbar war: 1. Abnehmende Markenbindung: Die Markentreue nimmt durch zunehmende Transparenz, Ver- gleichbarkeit und Verfügbarkeit ab. Nur Markenökosysteme, wie z. B. Apple’s iWorld, mit echter Wertschätzung und Spitzenleis- tung, binden Kunden. Keine Gewinnspiele. Marken und Mar- ketingmanager brauchen hier zunehmend Einfluss auf die Pro- duktgestaltung und die „produzierte“ Markenerfahrung anderer Abteilungen wie Customer Care, Vertrieb, Produktion und HR. 2. TV, Print und Radio und ein wenig soziale Medien rei- chen nicht mehr: Die dramatische Zunahme der Kommunikationsmöglichkeiten durch die Digitalisierung wie z. B. das Second Screen Phäno- men, schafft neue Spielräume und eine zunehmende Geschwin- digkeit der Kommunikation mit den Märkten. Diese neuen Mar- kenkontaktpunkte müssen erkannt, abgestimmt und passend gemanagt werden. 3. Budget-Rechtfertigungsdruck steigt: Die Marketingbudgets werden zunehmend vom Management hinterfragt und auf ihre Wirksamkeit und Effizienz überprüft. Das Digitale bietet hier zunehmende Möglichkeiten, verengt aber auch Spielräume für reine Werbe- oder Bekanntheitswerbung. Harte, businessrelevante Kennzahlen wie erzieltes Preis-Pre- mium, die echte Cross Selling-Rate und Net Promotor Score ersetzen selbstbezügliche Kennzahlen, wie die Werbung „wirkt.“ 4. Das Ende des „Imagefolders“: Hohle Image Werbung ohne echte Leistungssubstanz wird durchschaut und auf Verbraucherplattformen kommuniziert. Rei- nes Image, ohne echte Spitzenleistung in der Produkterfahrung, schadet mehr, als es hilft. Markenmanager müssen hier mehr Einfluss auf Leistungserbringung gewinnen, wenn sie ihre Rolle wirklich wirksam ausfüllen wollen 5. Neue Unübersichtlichkeit und Mobile first: Das klassische passive Fernsehen verschwindet, on Demand, Streaming, YouTube, Personalisierung auf Tablets und Smart- phones sind zu nutzen und für die Mediaplanung einzusetzen. 6. Neues Spielfeld Soziale Medien: Facebook, Twitter und Co wollen keine Produktbotschaften wie TV. Vielmehr werden Marken dort zu Meinungsmachern, The- mensetzern, Moderatoren, Dialogforen, Unterstützern, Platt- formen der Kunden und deren Selbstdarstellung. Dieses „Ge- schichtenerzählen“ muss gelernt werden. 7. BIG Data als Fluch und Segen: Generierte Daten sind derart komplex, dass es darum geht, die richtigen Daten zu sammeln und zu interpretieren. Wenige kön- nen das bisher nutzen. Die unvermeidliche Transformation des Marketingmanagers zum Co-Leader Abstract: Galt Marketing stets der Strategie nachgelagerte operative Kommunikationsfunktion, muss es bei komplexen Themen- stellungen in Zeiten großer Transformationen immer näher an den strategischen Entscheidungstisch, um die Zukunft mitzu- gestalten. Das verlangt dem heutigen Marketingmanager eine MengeanVeränderungundzusätzlicherQualifikationab,bietet aber auch echte Wachstumschancen. Wie das gelingt und wie die Zukunft dieser Rolle aussieht, lesen Sie hier im folgenden Artikel.
  • 2. Die unvermeidliche Transformation des Marketingmanagers zum Co-Leader l Achim Feige 2 8. CoCreation: Kunden werden im digitalen Business mit ihren preisgegebenen Informationen zu Produkten und wollen ihre Produkte selbst mit- gestalten oder individualisieren. 9. Verlust der Kontrolle: Monologe sind automatisch zu Dialogen geworden, und die Kontrolle über Märkte und Marken hat sich nahezu aufgelöst. Märkte sind nun endlich doch Gespräche und Marken deren Di- alogforum. Das muss gelernt werden. Soweit die wesentlichen Herausforderungen im Alltagsgeschäft. Mit den Anforderungen von außen gehen darüberhinaus auch in- nere organisationale Zwänge einher: • Die Abteilungen und die Mitarbeiteranzahl verkleinern sich bzw. werden an Wertschöpfungspartner (Externe Agenturen, etc.) ausgelagert. Das bedeutet eine Vielzahl an Schnittstel- len. Die Orchestrierung gleicht einem hohen Kraftaufwand. • Der Kampf um die Budgettöpfe ist mehr als sportlich, und Marketing braucht bessere Argumente als bisher mit reinen Werbekennzahlen. • Marketing braucht mehr Einfluss auf die leistungserstellenden Bereiche und Produzenten der Kundenerfahrungen entlang der „Costumer Journeys“, wie Vertrieb, Kundenservice, Pro- duktgestaltung und HR als Back Bone für jegliches Führungs- und Mitarbeiter-Verhalten. • Die Kooperationsanforderungen zwischen zentralen, dezen- tralen und globalen Abteilungen werden rasant erhöht. Wie gelingt es, die neue Markenstrategie in 16 Ländern standardi- siert und doch differenziert einzuführen? • Die IT Infrastruktur stellt nicht die nötigen Ressourcen für die Markt Digitalisierung zur Verfügung. Marketing sucht Neuausrichtung Marketingmanager müssen neue Perspektiven und Methoden mit alten orchestrieren und bewegen sich dabei im Neuland. Sie müssen sich und ihre Budgets rechtfertigen und brauchen mehr Einfluss und Kollaboration auf und mit anderen Unternehmens- Bereichen. Es gilt nicht nur, das Markenversprechen abzugeben, Jobprofile, die eindeutig zwischen CMO und Marketingmanager differenzieren, vorgefunden. Je nach Größe des Unternehmens und Branche sind die Jobprofile schwerpunktmäßig operativ verstanden, mit einer Verlinkung zur Unternehmensstrategie. Deshalb benutzen wir in diesem Artikel den Begriff Marketing- manager. Marke als Leuchtturm des Wandels und Chance für die Aufwertung des Marketingmanagers Die große Transformation steht nach den HR, CIO Departments nun auch in den Marketing-Abteilungen an. Die Essenz besteht daraus, Marke als integratives strategisches Management und Steuerungssystem zu erkennen. Es geht nicht um oberflächliche Gestaltung oder Kampagnen-Management, sondern darum, die Spitzenleistungen des Unternehmens zu Werten zu verdichten und an allen Kontaktpunkten auszudrücken. Dann entsteht Wert und Wertschätzung in Form einer höheren Preisbereitschaft in Augen des Kunden und damit Wertschöpfung für das Unterneh- men. Nach innen ist die Marke ein Orientierungssystem, welches Verhalten und Führung vereinfacht und Stolz verursacht, wenn es eben etwas Besonderes ist, für diese Marke zu arbeiten. Mit Marke so als übergreifendes Management und Führungssystem verstanden, bekommt der Marketingmanager ein System und eine Aufgabe in die Hand, welche über die Rollen des Aufhüb- schers und Kommunikators hinausgeht. Marke als Führungssys- tem legt die Haltung des Unternehmens innen wie außen fest. Durch eine klare Positionierung verstehen und erleben Mitarbei- ter und Kunden den Wert und Sinn der Produkte. Der Marketing- manager wird dadurch zum Mitgestalter und Treiber des Wan- dels von Unternehmen im 21. Jahrhundert. Daraus entstehen ein komplett neues Anforderungsprofil und die Notwendigkeit und Chance, seine Aufgaben und seinen Einflussneu zu definieren. sondern auch für dessen Einhaltung an den Kontaktpunkten zu sorgen. Zusätzlich brauchen sie mehr Einfluss in der Geschäfts- leitung und dem Vorstand, die dem Marketing weitestgehend zu wenig Aufmerksamkeit widmen. Getrieben von Finanzzielen, SOX – und Regulations- und Governance-Themen stehen vor- rangig strategische und ertragskritische Themen auf den Agen- den der Vorstandssitzungen. Da Marketing eben vorrangig ad- jutant gesehen wird, ist die Relevanz fälschlicherweise gering eingestuft. So entsteht geradezu die Unvermeidlichkeit, getriggert durch externe und interne Notwendigkeiten einer Aufgaben- und Kom- petenz-Expansion, von der stark ausführenden, prozesshaften Aufgabe zu strategischen Stakeholder-Schwerpunkten über zu gehen. Der Bedarf seitens der Marketingmanager ist da und nun geht es darum, die verwaisten Rollen zu übernehmen. In selte- nen Fällen haben wir in unserer Beratungstätigkeit klare reine
  • 3. Die unvermeidliche Transformation des Marketingmanagers zum Co-Leader l Achim Feige 3 Unterstützer des Wandels: Markenprozesse werden immer stärker werdende fundamenta- le Veränderungsprozesse, die oft andere Change-Programme orchestrieren und als übergeordneter Sinngeber jenseits der Kosten und Prozessoptimierung bündeln, und die mit den Un- ternehmenszielen abgestimmt und gesteuert werden müssen. Innovationen sollen gleichzeitig mit Kostensenkungsprogram- men und Reduktionen im gleichen Unternehmen durchgeführt werden. Er baut über Markenbotschafter in jedem Bereich eine starke markt- und kulturorientierte Changemaker Community auf und steuert z. B. über Markenregeln und Prinzipien das Leben der Markenwerte in den Teams und Abteilungen und prägt so die interne gelebte Kultur und das Einhalten der Markenversprechen entlang der gesamten Costumer Journey. • Kompetenzfeld: • Er kennt die Dynamiken des Wandels inner- und außerhalb des Unternehmens, die in Wandelphasen entstehen. Er ver- steht sich als Fahnenträger in turbulenten Zeiten durch Werte und Markenbotschafter. Er versteht die Marke gemeinsam mit seinen Partnern aus HR und Kommunikation, die Marke nach innen zu den Mitarbeitern durch Vorleben, Tools des Internal Brandings und Coachings zu übersetzen. Operativer Marketingmanager: Dies betrifft die Kernkompetenzen des angestammten Mar- ketings. Der aktuelle Fokus liegt derzeit in der Integration von Social Media nicht im Sinne eines weiteren Sendekanals, denn als Ohr am Markt und neuer Geschäftszweig und als Storytel- ling-Plattform für die gesamte Unternehmensführung, als Kun- denakquise und Bindungsinstrument. Märkte werden wirklich Wir sehen 4 Kernaufgaben für den CMO der Zukunft: Strategischer Markenführer: Der Marketingmanager als aktiver Teilnehmer und Gestalter in unternehmensstrategischen Prozessen. Kraft der Marke be- kommt er ein starkes Steuerungsinstrument für strategische Entscheidungen an die Hand. Marke dient quasi als Plattform, neue Produkte zu entwickeln oder eben systematisch neue Marktsegmente zu erschließen. Ein unterschätztes Thema ist es, die Markenwerte als Führungsinstrument zu nutzen und mit Füh- rungsleitlinien und Markenregeln die Markenidee und ihre Werte als Unternehmenswerte vorzuleben und dabei die Geschäfts- führung zu unterstützen. Er kennt die großen gesellschaftlichen Entwicklungen wie Big Data, Globalisierung, Demografie, etc. Er kennt die Dynamik Culture eats Strategy for breakfast und weiß, dass Marke gelebte Kultur ist und Marke nur von innen nach außen funktioniert. Den finalen Beweis, wie sehr sich inter- ne Kultur auf das Markenerlebnis auswirkt, lieferte der Executive Searcher Spencer Stuart 2014 mit einer Umfrage bei 200 glo- balen CMO’s. 60% der Befragten sind klar davon überzeugt, dass interne Kultur sich wesentlich auf Markenerlebnis auswirkt. Weitere 95% bestätigen, dass der CMO eine aktive Rolle in der internen Kulturarbeit leisten soll. • Kompetenzfeld: • Hier benötigt der Marketingmanager Wissen um Strategie- entwicklung jenseits von Produkten und Dienstleistungen. Die Kenntnis von Geschäftsmodellen und strategischem Sze- nario-Planning sind ihm ein Begriff. Neue Methoden der Inno- vationsentwicklung, wie das Design Thinking und die „Blue Ocean Strategie“, sind ihm bekannt. Aber auch Leadership Basics sind notwendig, um diese neue Rolle zu verkörpern. Expansives 4-Rollen-Kompetenzmodell Marketing Manager Quelle: Brand Trust GmbH nach David Ulrich adaptiert
  • 4. Die unvermeidliche Transformation des Marketingmanagers zum Co-Leader l Achim Feige 4 an den Markenkontaktpunkten bei den Kunden zum Strahlen zu bringen. Die Veränderung ist zu messen und durch Markenkon- taktpunkt Management steuerbar zu machen. • Kompetenzfeld: • Er weiß ob der Vorbildwirkung Bescheid und über das Lernen am Modell-Prozess. Er weiß, wie an Markenkontaktpunkten Momente der wahren Begegnung hergestellt und verbessert werden können. Persönliche Positionierung des Marketingmanagers neu überdenken: Die Chance für mehr Einfluss, Bedeutung und Gestaltungs- kraft: Es liegt nun am Marketingmanager und an den Unterneh- mensanforderungen, wo er seine Prioritäten setzt. Sicher ist in jedem Fall, dass er derzeit große Chancen hat, neue verwaiste Aspekte seiner Rolle anzugehen. Dazu benötigt er jenseits der Fachlichkeit in den vier vorgestellten Disziplinen auch eigene Positionierungskompetenz. Unabhängig, wie hoch der Stellen- wert des Marketings im Unternehmen ist, geht es dem Manager darum, gehört und seine Vorschläge als relevant empfunden und realisiert zu werden. Um Glaubwürdigkeit im C-Level zu erlan- gen, muss man die herrschenden Gesetzmäßigkeiten erfassen und dementsprechend agieren. • Durch eine umfassende Agenda und die Distanz zur Basis ist ein Tiefgang bei Themen nicht immer möglich. Hier verlässt man sich auf den Marketingmanager und dessen glaubwürdi- ge Aufbereitung. Der Vorstand spürt und erkennt die Expertise und erhält mehrere Lösungen mit einer Empfehlung angebo- ten. • Die Fülle an widersprüchlichen und vor allem umfassenden Daten, zwingt Executives Entscheidungen unter Zeitdruck mit Gespräche und der Markenmanager deren Moderator und The- mensetzer. Darüber hinaus erweitert sich in vielen Fällen das Marketing heraus aus der engen Kommunikator und Werberrolle hin zur konkreten Beeinflussung und Gestaltung der klassischen 5 Marketing P’s . Dies ist zwar schon seit 25 Jahren in der The- orie so üblich, doch in der Realität ist es noch nicht der Fall. Marketing und Markenmanager geben nicht nur die Versprechen ab, sondern sorgen auch dafür, dass sie eingehalten werden. • Kompetenzfeld: • Methodenvielfalt im Kern Marketing, Tiefenkenntnis von digi- talen Business Modellen, und Best in class Erfahrungen sind hier notwendig. Eine experimentale Lust im Ausprobieren der sozialen Medien, Storytelling und Abgabe der Kontrolle an die Kunden werden hier notwendig. Performance Coach: Führungs-und Vorbild-Qualität tragen in einem sehr hohen Maß zur Veränderung bei. Vorleben ist keine Selbstverständlichkeit und verlangt den Peers und Leitungs-Gremien Auseinanderset- zung mit der Materie Marke ab. Jenseits der Werbemittel und Co ist die Marke innen mit einer Markenbotschafter Community und unvollständigen Daten zu fällen. Hier vermittelt der Marketing- manager Sicherheit, in dem er Komplexität reduziert. • Vorstandsteams wissen, dass Komplexität nur im Team gelöst werden kann. Dennoch herrscht immer, aufgrund starker Al- pha-Ausprägung, das Prinzip der Konkurrenz. Jeder Vorstand ist bestrebt, die besten Ergebnisse mit seinen eigenen direct reports zu erzielen. Als Marketingmanager arbeiten Sie für den Fachvorstand, aber auch für das gesamte Board, deshalb ist ein Buy In der Vorstandskollegen von Vorteil. • Vorstandsteams arbeiten im Spannungsfeld zwischen Primär- und Sekundärloyalität. Sie sind für das Gesamtunternehmen verantwortlich, wie auch für ihren Fachbereich. Der Marke- tingmanager lernt so zu denken und in dieser Doppellogik zu argumentieren und zu handeln. • Ständige Veränderungen, Krisen und Konflikte halten Boards unter Druck. Positive Nachrichten sind rar. Anerkennung und Motivation halten sich in Grenzen. Der Marketingmanager hat oft traditionsgemäß die Rolle des „Freigeists“. Sie bringen As- pekte dazu ein, und sei es nur in der Form der Präsentation. Die Kernfragen zur persönlichen Positionierung lauten: Durch die reflektierte Auseinandersetzung mit den vier Aspek- ten, deren zunehmende Verkörperung, dem Erkennen, dass Mar- ke ein übergeordnetes Managementsystem und Steuerungsin- strument im Wandel ist, wird der CMO zum CINO, zum Chief Influence Officer. Über BrandTrust BrandTrust wurde 2003 gegründet und ist heute die führende Managementberatung für wirksame Marken im deutschspra- chigen Raum. Die Beraterteams begleiten Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung von regionalen und globalen Markenstrategien mit dem Ziel, die Profitabilität und das Wachs- tum ihrer Marken – und damit ihres Unternehmens – systema- tisch und zukunftsorientiert zu erhöhen. Viele der Kunden sind Unternehmen aus Fortune 500, DAX 30, M-DAX, ATX und SMI in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Norditalien. BrandTrust ist weltweit tätig und verfügt neben dem Sitz in Nürn- berg und Wien über Repräsentanzen in Ljubljana und Zürich. • Wie vermittle ich Themen vorausschauend und gleichzeitig vertieft? • Steige ich in C-Level- bzw. Vorgesetzten-Schuhe und an- tizipiere ich die nächsten Fragen? Vor allem bei der Be- schaffung von Budgetmitteln oder Personal? • Vermittle ich verbal und schriftlich eindeutig, relevant und verständlich? • Positioniere ich mich als Teamplayer, der die Kraft des Mar- ketingteams, aber auch den Schulterschluss zu anderen Partnern im Unternehmen stark lebe?
  • 5. Die unvermeidliche Transformation des Marketingmanagers zum Co-Leader l Achim Feige 5 Achim Feige ist der Top-Managementberater für zukunftsorien- tierte Markenführung, Markenresilienz und Finanzmarkenspezi- alist des Markenstrategieexperten BrandTrust. Als Experte für markenzentrierte Unternehmensführung berät und inspiriert er internationale Unternehmens- und Markenführer, attraktive und außergewöhnliche Marken zu kreieren und profitabel in die Zu- kunft zu führen. Mit fesselnden Reden, in kreativen Workshops mit Führungskräften und in intensiven Beratungsprozessen hebt Feige Unternehmen und Marken auf ein höheres Level von Exzel- lenz und Rentabilität. In ganz Europa ist Achim Feige, der avant- gardistische Vor- und Querdenker, ein viel gefragter Redner und Seminarleiter zu den Themen strategische Markenführung, an- gewandtes Zukunftswissen und Businessmodelle der Zukunft. Achim Feige hat mit seinem Team den BrandTrust Resilienzin- dex entwickelt, der Unternehmenslenkern und -führern Hand- lungsfelder – vor allem für Krisenzeiten –aufzeigt, um die eigene Marke widerstandsfähig gegen Veränderungen am Markt zu ma- chen. Eine resiliente Marke hat in Zeiten des Wandels die Kraft, sich aus der Preisspirale herauszubewegen und sich nachhaltig auf die neuen Marktbedingungen einzustellen. Achim Feige kann durch den BrandTrust Resilienzindex die Handlungsfelder hier- für exakt aufzeigen und den Anstoß zu Veränderungen geben. Über den Autor Achim Feige Partner Brand Trust GmbH Zukunftsspezialist und Finanzmarkenexperte, Vordenker im Bereich Nachhaltigkeit Brand Trust GmbH Standort Wien: Lugeck 7/2/39 1010 Wien Weitere Informationen zu BrandTrust finden Sie unter www.brand-trust.de Achim Feige T +43 (0) 1890 2018 achim.feige@brand-trust.de